Die Bremer Stadtmusikanten – Klassisches Märchen zum Vorlesen (3–10 Jahre)
Die zeitlose Geschichte von Esel, Hund, Katze und Hahn, die auf dem Weg nach Bremen ein Räuberhaus erobern – nah an der Grimm-Fassung, freundlich und kindgerecht erzählt. Ideal als Gute-Nacht-Geschichte (ca. 10–15 Minuten).
Die Bremer Stadtmusikanten – nah am Original
Der Entschluss des Esels
Es war einmal ein alter Esel, der sein Leben lang Säcke zur Mühle getragen hatte. Als die Kräfte nachließen, beschloss er: „Ich gehe nach Bremen und werde Stadtmusikant!“ Fröhlich machte er sich auf den Weg.
Unterwegs finden sich Freunde
Bald traf er einen Hund, der nicht mehr so schnell jagen konnte. „Komm mit mir nach Bremen, wir machen Musik!“ Der Hund wedelte: „Wuff – sehr gern!“
Später saß eine müde Katze am Weg. „Ich kann nicht mehr gut Mäuse fangen“, seufzte sie. „Dann spiel bei uns mit!“ miaute der Esel freundlich. Die Katze schnurrte und schloss sich an.
Schließlich hörten sie einen Hahn krähen. „Morgen soll ich in die Suppe“, klagte er. „Bei uns wirst du Sänger!“, riefen die drei. So zogen sie zu viert weiter – Esel, Hund, Katze und Hahn.
Das Räuberhaus im Wald
Als es Abend wurde, sahen sie im Wald ein Haus mit Licht. Drinnen saßen Räuber am Tisch und aßen. „Wenn wir dort wohnen könnten!“, flüsterte der Hund. „Wir brauchen Mut und gute Musik“, sagte der Esel.
Die berühmte Tierpyramide
Die Freunde schmiedeten einen Plan: Der Esel stellte sich ans Fenster, der Hund sprang auf seinen Rücken, die Katze auf den Hund, und ganz oben stand der Hahn. Auf ein Zeichen machten sie Musik: der Esel schrie „I-A!“, der Hund „Wuff!“, die Katze „Miau!“, der Hahn „Kikeriki!“ – so laut, dass die Scheiben klirrten. Die Räuber erschraken, rannten hinaus in den Wald und ließen Haus und Speisen zurück.
Ein Zuhause für vier
Die Tiere setzten sich an den Tisch, aßen dankbar und machten es sich gemütlich. Nachts wollte jeder Wache halten: die Katze legte sich an den Herd, der Hund hinter die Tür, der Esel in den Hof, und der Hahn auf den Balken.
Die Rückkehr der Räuber
Später schickten die Räuber einen Mann zurück. Im Dunkeln hielt er die Katze am Herdfeuer für eine Glut, doch sie fauchte und kratzte. Der Hund biss ihm ins Bein, der Esel gab ihm einen kräftigen Tritt, und der Hahn krähte vom Dach: „Kikeriki!“ Vor Schreck floh der Räuber. „Im Haus wohnt eine Hexe mit Klauen, ein Mann mit Messer, ein schwarzes Ungeheuer im Hof und oben ein Richter, der ruft: Bringt mir den Kerl her!“, stammelte er. Die Räuber kamen nie wieder.
Ein gutes Ende
„Nach Bremen müssen wir gar nicht mehr“, sagten die vier Freunde am Morgen. „Hier ist es schön.“ So blieben sie im Räuberhaus wohnen – und wenn man gut zuhört, kann man abends ihre fröhliche Musik hören: I-A, Wuff, Miau, Kikeriki!
Gute Nacht.
Figuren & Produkte aus dem Märchen
Zum Nachspielen nach dem Vorlesen – ideal für ein ruhiges Abendritual:
- Esel – Figur
- Hund – Figur
- Katze – Figur
- Hahn – Figur
- Räuber – Figuren-Set
- Räuberhaus – Kulisse/Spielteppich
- Mini-Instrumente (Trommel, Flöte, Triangel)
- Weitere Tierfiguren
Tipp: Spielt die drei Schlüsselszenen nach: Kennenlernen am Weg, Tierpyramide am Fenster, nächtliche „Rückkehr der Räuber“. So bleibt die Handlung klar und beruhigend.
FAQ zum Vorlesen
Wie nah ist die Erzählung am Original?
Sehr nah an der Grimm-Fassung (Weg nach Bremen, Tierfreundschaft, Räuberhaus, Tierpyramide, nächtliche Verwechslungen) – sanft und kindgerecht formuliert.
Für welches Alter ist die Geschichte geeignet?
Empfohlen für 3–10 Jahre. Erwachsene können je nach Kind Tempo und Details anpassen.
Wie lange dauert das Vorlesen?
Etwa 10–15 Minuten, je nach Lesetempo und Gesprächspausen.
Welche Werte vermittelt die Geschichte?
Freundschaft, Teamgeist, Mut und die Erkenntnis, dass man gemeinsam stärker ist.
