
Und jetzt … Märchenzeit!
Erlebe mit deinem Spielzeug noch mehr – vor dem Schlafengehen.
Der Morgen hing wie ein silbernes Tuch zwischen den Bäumen, als Fips, der junge Fuchs, die Nase in den Wind hielt. Es roch nach Moos, Pilzen und einem Hauch von Regen. Hinter der Wiese hörte er etwas, das nicht recht zum Waldpasste – ein leises, schnelles Atmen, ein Zittern, fast wie ein geflüsterter Ruf. Fips spitzte die Ohren. Der Wald schien zu flüstern: „Jemand braucht Hilfe.“
Fips war neugierig und vorsichtig zugleich. „Wenn die Welt leise ruft, geht man leise“, murmelte er und lief auf Pfoten so sanft wie Schatten. Über ihm breitete Eule Aurora die Flügel aus. „Wohin, junger Fuchs?“, fragte sie, während ihr Blick den Nebel schnitt. „Zum Ruf“, antwortete Fips. „Er klingt wie ein kleines Herz.“
Am Rand einer Lichtung trafen sie Igel Puck, der eine Beere auf der Nase balancierte. „Ich komme mit“, schnaufte Puck, „aber langsam – meine Stacheln gehen nicht gern bergauf.“ Aurora flog voraus, Fips und Puck folgten dem Rascheln feiner Schritte. Zwischen Farnen entdeckten sie Spuren: zarte Abdrücke, kleiner als Fips’ Pfote, doch mit zwei klaren Zehen – Rehspuren. „Ein Kitz“, sagte Aurora leise. „Sehr jung.“
Der Weg führte zu einem Bach, der über runde Steine lachte. Das Wasser war klar, doch Fips blieb stehen. „Ich springe zuerst“, bot Puck an – und purzelte fast ins Wasser. Fips stützte ihn mit der Schnauze, Aurora kicherte so sanft, dass der Bach für einen Moment still zuhörte. Gemeinsam schafften sie es ans andere Ufer, Schritt für Schritt, Atem für Atem.
Dort roch die Luft nach feuchtem Laub und einer Süße, die Fips nicht kannte. „Waldmeister“, erklärte Aurora. „Führt oft zu schattigen Stellen.“ Sie fanden eine kleine Mulde unter Haselsträuchern. Darin lag ein Rehkitz mit wackelnden Knien und großen, dunklen Augen. Es atmete rasch, doch nicht verletzt – nur verloren. „Hallo, du“, flüsterte Fips. „Wir sind Freunde.“
Das Kitz schnaubte leise. „Ich heiße Nova“, hauchte es. „Ich bin meiner Mama gefolgt, dann kam der Nebel, und die Welt wurde zu groß.“ Fips’ Herz wurde weich. „Wir bringen dich heim.“
Sie ruhten, bis Novas Atmen ruhiger wurde. Puck erzählte Geschichten von Stacheln, die sich wie kleine Zelte anfühlen, wenn Regen fällt. Aurora beschrieb den Wald von oben: „Pfadlinien, die der Wind malt.“ Fips lauschte, denn jeder Ton konnte ein Hinweis sein. Einmal glaubte er, ein fernes, fragendes Blöken zu hören – und Nova hob den Kopf. „Mama?“
„Wir folgen dem Klang“, sagte Fips. „Aber langsam. Mut kann leise sein.“ Sie liefen durch hohes Gras, das an Novas Flanken kitzelte, und unter Zweigen, die wie schützende Arme wirkten. Ein Eichhörnchen ließ eine Nuss fallen, die weich im Moos landete. „Für die Reise“, fiepte es. Nova lächelte, so gut Rehkitze lächeln können.
Als der Nebel dünner wurde, hörten sie das Blöken klarer – nicht ängstlich, sondern suchend. Aus dem Schatten trat Reh Liora, schlank und warm, die Augen weit vor Liebe. „Nova!“ rief sie, und das Kitz sprang in ihre Seite, wo die Welt genau passte. Fips trat einen Schritt zurück, damit die Umarmung Platz hatte. Auroras Flügel machten einen weichen Bogen, Puck schnaufte glücklich.
„Danke“, sagte Liora. Ihre Stimme schimmerte wie Morgentau. „Wie kann ich es gutmachen?“ Fips schüttelte den Kopf. „Der Wald flüstert allen. Heute haben wir gehört. Morgen hörst vielleicht du.“ Liora nickte. „Dann höre ich für euch mit.“
Sie begleiteten Liora und Nova noch bis zu einer Eichenallee. Dort blieb Fips stehen und betrachtete seine Pfoten. „Man muss nicht groß sein, um groß zu helfen“, sagte er leise. Puck stupste ihn mit der Nase. „Und man muss nicht schnell sein, um rechtzeitig anzukommen.“ Aurora lächelte mit den Augen. „Und man muss nicht laut sein, um mutig zu sein.“
Später, als die Sonne den Nebel auftrank, teilten Fips und Puck die Nuss des Eichhörnchens. „Schmeckt nach Aufgabe und Antwort“, meinte Puck, und Fips lachte. Der Bach plauderte wieder, Vögel übten Melodien, und irgendwo in der Ferne hupte eine Eule, die es eilig hatte, schläfrig zu werden.
In der Dämmerung schob sich ein Wind in den Wald, der nach Abenteuern von morgen roch. Fips rollte sich in seinem Bau zusammen, hörte noch einmal ganz genau hin und lächelte: Der Wald flüsterte wieder – aber diesmal war es ein Schlaflied.
Gute Nacht.
Der Morgen hing wie ein silbernes Tuch zwischen den Bäumen, als Fips, der junge Fuchs, die Nase in den Wind hielt. Es roch nach Moos, Pilzen und einem Hauch von Regen. Hinter der Wiese hörte er etwas, das nicht recht zum Waldpasste – ein leises, schnelles Atmen, ein Zittern, fast wie ein geflüsterter Ruf. Fips spitzte die Ohren. Der Wald schien zu flüstern: „Jemand braucht Hilfe.“
Fips war neugierig und vorsichtig zugleich. „Wenn die Welt leise ruft, geht man leise“, murmelte er und lief auf Pfoten so sanft wie Schatten. Über ihm breitete Eule Aurora die Flügel aus. „Wohin, junger Fuchs?“, fragte sie, während ihr Blick den Nebel schnitt. „Zum Ruf“, antwortete Fips. „Er klingt wie ein kleines Herz.“
Am Rand einer Lichtung trafen sie Igel Puck, der eine Beere auf der Nase balancierte. „Ich komme mit“, schnaufte Puck, „aber langsam – meine Stacheln gehen nicht gern bergauf.“ Aurora flog voraus, Fips und Puck folgten dem Rascheln feiner Schritte. Zwischen Farnen entdeckten sie Spuren: zarte Abdrücke, kleiner als Fips’ Pfote, doch mit zwei klaren Zehen – Rehspuren. „Ein Kitz“, sagte Aurora leise. „Sehr jung.“
Der Weg führte zu einem Bach, der über runde Steine lachte. Das Wasser war klar, doch Fips blieb stehen. „Ich springe zuerst“, bot Puck an – und purzelte fast ins Wasser. Fips stützte ihn mit der Schnauze, Aurora kicherte so sanft, dass der Bach für einen Moment still zuhörte. Gemeinsam schafften sie es ans andere Ufer, Schritt für Schritt, Atem für Atem.
Dort roch die Luft nach feuchtem Laub und einer Süße, die Fips nicht kannte. „Waldmeister“, erklärte Aurora. „Führt oft zu schattigen Stellen.“ Sie fanden eine kleine Mulde unter Haselsträuchern. Darin lag ein Rehkitz mit wackelnden Knien und großen, dunklen Augen. Es atmete rasch, doch nicht verletzt – nur verloren. „Hallo, du“, flüsterte Fips. „Wir sind Freunde.“
Das Kitz schnaubte leise. „Ich heiße Nova“, hauchte es. „Ich bin meiner Mama gefolgt, dann kam der Nebel, und die Welt wurde zu groß.“ Fips’ Herz wurde weich. „Wir bringen dich heim.“
Sie ruhten, bis Novas Atmen ruhiger wurde. Puck erzählte Geschichten von Stacheln, die sich wie kleine Zelte anfühlen, wenn Regen fällt. Aurora beschrieb den Wald von oben: „Pfadlinien, die der Wind malt.“ Fips lauschte, denn jeder Ton konnte ein Hinweis sein. Einmal glaubte er, ein fernes, fragendes Blöken zu hören – und Nova hob den Kopf. „Mama?“
„Wir folgen dem Klang“, sagte Fips. „Aber langsam. Mut kann leise sein.“ Sie liefen durch hohes Gras, das an Novas Flanken kitzelte, und unter Zweigen, die wie schützende Arme wirkten. Ein Eichhörnchen ließ eine Nuss fallen, die weich im Moos landete. „Für die Reise“, fiepte es. Nova lächelte, so gut Rehkitze lächeln können.
Als der Nebel dünner wurde, hörten sie das Blöken klarer – nicht ängstlich, sondern suchend. Aus dem Schatten trat Reh Liora, schlank und warm, die Augen weit vor Liebe. „Nova!“ rief sie, und das Kitz sprang in ihre Seite, wo die Welt genau passte. Fips trat einen Schritt zurück, damit die Umarmung Platz hatte. Auroras Flügel machten einen weichen Bogen, Puck schnaufte glücklich.
„Danke“, sagte Liora. Ihre Stimme schimmerte wie Morgentau. „Wie kann ich es gutmachen?“ Fips schüttelte den Kopf. „Der Wald flüstert allen. Heute haben wir gehört. Morgen hörst vielleicht du.“ Liora nickte. „Dann höre ich für euch mit.“
Sie begleiteten Liora und Nova noch bis zu einer Eichenallee. Dort blieb Fips stehen und betrachtete seine Pfoten. „Man muss nicht groß sein, um groß zu helfen“, sagte er leise. Puck stupste ihn mit der Nase. „Und man muss nicht schnell sein, um rechtzeitig anzukommen.“ Aurora lächelte mit den Augen. „Und man muss nicht laut sein, um mutig zu sein.“
Später, als die Sonne den Nebel auftrank, teilten Fips und Puck die Nuss des Eichhörnchens. „Schmeckt nach Aufgabe und Antwort“, meinte Puck, und Fips lachte. Der Bach plauderte wieder, Vögel übten Melodien, und irgendwo in der Ferne hupte eine Eule, die es eilig hatte, schläfrig zu werden.
In der Dämmerung schob sich ein Wind in den Wald, der nach Abenteuern von morgen roch. Fips rollte sich in seinem Bau zusammen, hörte noch einmal ganz genau hin und lächelte: Der Wald flüsterte wieder – aber diesmal war es ein Schlaflied.
Gute Nacht.