
Und jetzt … Märchenzeit!
Erlebe mit deinem Spielzeug noch mehr – vor dem Schlafengehen.
Rotkäppchen
Es war einmal ein kleines, freundliches Mädchen, das von allen nur Rotkäppchen genannt wurde, denn es trug immer ein rotes Käppchen, das ihm seine Großmutter geschenkt hatte. Eines Tages sagte die Mutter: „Rotkäppchen, hier ist Kuchen und Wein. Bring das der Großmutter, sie ist krank und schwach. Geh achtsam, bleib auf dem Weg und sprich mit niemandem.“
Rotkäppchen versprach es, nahm den Korb und machte sich auf den Weg durch den Wald. Die Sonne malte helle Flecken auf den Boden, Vögel sangen, und am Wegesrand wuchsen viele Blumen. Rotkäppchen dachte: „Großmutter freut sich über einen Strauß.“ Es pflückte einige – und verließ dabei ein kleines Stück den Pfad.
Die Begegnung im Wald
Da trat ein Wolf aus dem Schatten. Rotkäppchen erschrak ein wenig, blieb aber höflich stehen. „Guten Tag, Rotkäppchen“, sagte der Wolf freundlich. „Wohin des Weges so früh?“
„Zur Großmutter, die im Wald wohnt, in dem Häuschen mit den grünen Läden“, antwortete Rotkäppchen wahrheitsliebend. „Ich bringe ihr Kuchen und Wein.“ Der Wolf nickte langsam. „Wie schön. Sieh doch, wie herrlich die Blumen da drüben sind, und hör, wie die Vögel singen. Willst du deiner Großmutter nicht noch mehr Freude machen?“
Während Rotkäppchen weiter Blumen pflückte, nahm der Wolf heimlich den schnelleren Weg und eilte zum Häuschen der Großmutter voraus.
Beim Häuschen der Großmutter
Der Wolf klopfte an. „Wer ist da?“, rief die Großmutter. „Ich bin’s, Rotkäppchen, und bringe Kuchen und Wein“, verstellte der Wolf seine Stimme. „Drück die Klinke, ich bin zu schwach“, sagte die Großmutter. Der Wolf trat ein.
Was dann geschah, ging sehr schnell: Der Wolf verschlang die Großmutter, legte ihre Haube und ihr Nachthemd an, und kroch ins Bett. Dann wartete er.
„Großmutter, warum hast du so große Ohren?“
Nach kurzer Zeit klopfte Rotkäppchen an die Tür. „Wer ist da?“ – „Rotkäppchen“, sagte das Mädchen. „Komm herein, mein Kind“, klang es heiser. Rotkäppchen trat näher ans Bett und wunderte sich.
„Großmutter, warum hast du so große Ohren?“ – „Damit ich dich besser hören kann.“
„Großmutter, warum hast du so große Augen?“ – „Damit ich dich besser sehen kann.“
„Großmutter, warum hast du so große Hände?“ – „Damit ich dich besser umarmen kann.“
„Aber Großmutter, warum hast du so ein großes Maul?“ – „Damit ich dich besser fressen kann!“
Mit einem Satz sprang der Wolf aus dem Bett und verschlang auch Rotkäppchen. Dann legte er sich wieder hin und schlief ein.
Der Retter im Wald
Ein Jäger (Waldhüter) kam zufällig am Häuschen vorbei und wunderte sich, dass die Großmutter so laut schnarchte. Er trat ein, sah den Wolf im Bett und dachte: „Wie kann die Großmutter so schlafen? Ich will nachsehen.“
Er hob vorsichtig die Schere an und öffnete dem Wolf den Bauch – ohne ihm weh zu tun –, und siehe da: Rotkäppchen sprang heraus, ganz lebendig; und gleich hinterher die Großmutter, ebenfalls wohlauf. „Wie dumpf es im Wolf war!“, rief Rotkäppchen. „Mir war ganz bang, aber ich habe an euch gedacht.“
Damit der Wolf keinen Schaden mehr anrichten konnte, legten sie ihm schwere Steine in den Bauch. Als er erwachte und fortlaufen wollte, fielen die Steine so schwer ins Gewicht, dass er zu Boden sank. Der Wald war wieder sicher.
Heimweg in Achtsamkeit
Rotkäppchen und die Großmutter dankten dem Jäger. Rotkäppchen sagte: „Von nun an bleibe ich auf dem Weg und höre auf die guten Ratschläge.“ Sie setzten sich noch ein wenig zusammen, tranken den Wein, aßen den Kuchen und erzählten von der Aufregung. Als die Sonne tiefer stand, verabschiedete sich Rotkäppchen, nahm ihren Korb und ging fröhlich, aber achtsam nach Hause.
Und wenn der Wind durch die Bäume weht, kann man manchmal hören, wie der Wald leise flüstert: Bleib auf dem hellen Pfad.
Gute Nacht.
Rotkäppchen
Es war einmal ein kleines, freundliches Mädchen, das von allen nur Rotkäppchen genannt wurde, denn es trug immer ein rotes Käppchen, das ihm seine Großmutter geschenkt hatte. Eines Tages sagte die Mutter: „Rotkäppchen, hier ist Kuchen und Wein. Bring das der Großmutter, sie ist krank und schwach. Geh achtsam, bleib auf dem Weg und sprich mit niemandem.“
Rotkäppchen versprach es, nahm den Korb und machte sich auf den Weg durch den Wald. Die Sonne malte helle Flecken auf den Boden, Vögel sangen, und am Wegesrand wuchsen viele Blumen. Rotkäppchen dachte: „Großmutter freut sich über einen Strauß.“ Es pflückte einige – und verließ dabei ein kleines Stück den Pfad.
Die Begegnung im Wald
Da trat ein Wolf aus dem Schatten. Rotkäppchen erschrak ein wenig, blieb aber höflich stehen. „Guten Tag, Rotkäppchen“, sagte der Wolf freundlich. „Wohin des Weges so früh?“
„Zur Großmutter, die im Wald wohnt, in dem Häuschen mit den grünen Läden“, antwortete Rotkäppchen wahrheitsliebend. „Ich bringe ihr Kuchen und Wein.“ Der Wolf nickte langsam. „Wie schön. Sieh doch, wie herrlich die Blumen da drüben sind, und hör, wie die Vögel singen. Willst du deiner Großmutter nicht noch mehr Freude machen?“
Während Rotkäppchen weiter Blumen pflückte, nahm der Wolf heimlich den schnelleren Weg und eilte zum Häuschen der Großmutter voraus.
Beim Häuschen der Großmutter
Der Wolf klopfte an. „Wer ist da?“, rief die Großmutter. „Ich bin’s, Rotkäppchen, und bringe Kuchen und Wein“, verstellte der Wolf seine Stimme. „Drück die Klinke, ich bin zu schwach“, sagte die Großmutter. Der Wolf trat ein.
Was dann geschah, ging sehr schnell: Der Wolf verschlang die Großmutter, legte ihre Haube und ihr Nachthemd an, und kroch ins Bett. Dann wartete er.
„Großmutter, warum hast du so große Ohren?“
Nach kurzer Zeit klopfte Rotkäppchen an die Tür. „Wer ist da?“ – „Rotkäppchen“, sagte das Mädchen. „Komm herein, mein Kind“, klang es heiser. Rotkäppchen trat näher ans Bett und wunderte sich.
„Großmutter, warum hast du so große Ohren?“ – „Damit ich dich besser hören kann.“
„Großmutter, warum hast du so große Augen?“ – „Damit ich dich besser sehen kann.“
„Großmutter, warum hast du so große Hände?“ – „Damit ich dich besser umarmen kann.“
„Aber Großmutter, warum hast du so ein großes Maul?“ – „Damit ich dich besser fressen kann!“
Mit einem Satz sprang der Wolf aus dem Bett und verschlang auch Rotkäppchen. Dann legte er sich wieder hin und schlief ein.
Der Retter im Wald
Ein Jäger (Waldhüter) kam zufällig am Häuschen vorbei und wunderte sich, dass die Großmutter so laut schnarchte. Er trat ein, sah den Wolf im Bett und dachte: „Wie kann die Großmutter so schlafen? Ich will nachsehen.“
Er hob vorsichtig die Schere an und öffnete dem Wolf den Bauch – ohne ihm weh zu tun –, und siehe da: Rotkäppchen sprang heraus, ganz lebendig; und gleich hinterher die Großmutter, ebenfalls wohlauf. „Wie dumpf es im Wolf war!“, rief Rotkäppchen. „Mir war ganz bang, aber ich habe an euch gedacht.“
Damit der Wolf keinen Schaden mehr anrichten konnte, legten sie ihm schwere Steine in den Bauch. Als er erwachte und fortlaufen wollte, fielen die Steine so schwer ins Gewicht, dass er zu Boden sank. Der Wald war wieder sicher.
Heimweg in Achtsamkeit
Rotkäppchen und die Großmutter dankten dem Jäger. Rotkäppchen sagte: „Von nun an bleibe ich auf dem Weg und höre auf die guten Ratschläge.“ Sie setzten sich noch ein wenig zusammen, tranken den Wein, aßen den Kuchen und erzählten von der Aufregung. Als die Sonne tiefer stand, verabschiedete sich Rotkäppchen, nahm ihren Korb und ging fröhlich, aber achtsam nach Hause.
Und wenn der Wind durch die Bäume weht, kann man manchmal hören, wie der Wald leise flüstert: Bleib auf dem hellen Pfad.
Gute Nacht.